Das Ende des Libor
Änderungen des Libor
Am 27. Juli 2017 wurde von der britischen Finanzmarktaufsicht (Financial Conduct Authority; FCA) bekannt gegeben, dass sie nur noch bis am 31.12.2021 die Ermittlung des Libor durch ausgewählte Banken unterstützen werden. Dieser Entscheid hat eine wichtige Anpassung im Finanzmarkt Schweiz zur Folge.
Definition Libor
Der Libor (London interbank offered rate) ist der durchschnittliche Interbankzinssatz, zu dem eine ausgewählte Gruppe von Banken auf dem Londoner Geldmarkt bereit wären, sich gegenseitig unbesicherte Geldmarktkredite zu gewähren. An jedem Arbeitstag melde n diese sogenannten Panel-Banken ihre Zinssätze für die jeweilige Laufzeit. Die höchsten und tiefsten 25% der Zinssätze werden gestrichen. Anschliessend werden die Durchschnittszinssätze ermittelt und von der ICE Benchmark Administration (IBA) veröffentlicht.
Warum wird der Libor aufgelöst?
Seit der Finanzkrise 2008/09 leihen sich Banken gegenseitig vermehrt Geld nur noch gegen Hinterlegung von Sicherheiten. Durch den Mangel an effektiven Transaktionen basieren die meisten der gemeldeten Libor-Zinssätze (insbesondere für CHF) nicht auf realistischen, sprich effektiven Konditionen. Der Libor hat als Referenzzinssatz im Geldmarkt dadurch an Aussagekraft verloren.
Was sind die Alternativen?
Im Oktober 2017 hat die Nationale Arbeitsgruppe für Referenzzinssätze in Franken (NAG) den Geldmarktzins SARON als neue Referenzgrösse in der Schweiz vorgeschlagen. Der SARON (Swiss Average Rate Overnight), welcher von der Schweizer Nationalbank und der SIX Swiss Exchange im Jahr 2009 entwickelt wurde, hat sich als Benchmark etabliert und erfüllt alle internationalen Anforderungen, welche an einen Referenzzinssatz gestellt werden. Er basiert ausschliesslich von Transaktionen und handelbaren Quotierungen im besicherten Geldmarkt. Ob der SARON als künftiger Referenzzinssatz eingesetzt wird, ist derzeit noch offen.
Was heisst das für die Bank BSU Flexhypotheken?
Die Bank BSU bietet die Flexhypothek mit dem Libor als Basis weiterhin an, jedoch mit einer maximalen Laufzeit bis am 31.12.2021.
Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenberater und Kundenberaterinnen gerne zur Verfügung.